Brauer prägten die amerikanische Politik
22. May 2025

Brauer prägten die amerikanische Politik

Die enge Beziehung zwischen Bierbrauerei und US-Politik

Die Beziehung zwischen der Bierbrauerei und der amerikanischen Politik ist historisch tief verwurzelt – insbesondere durch die Rolle deutscher Einwanderer, die im 19. Jahrhundert die amerikanische Brauindustrie maßgeblich prägten. Viele von ihnen wurden zu einflussreichen Unternehmern und Politikern.

Bereits Samuel Adams (1722–1803), einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, war Brauer. Auch George Washington, der erste Präsident der USA, und Thomas Jefferson, der dritte Präsident, waren begeisterte Bierbrauer. Zahlreiche Senatoren pflegten enge Beziehungen zu den Brauereien ihrer Zeit. So gründete etwa Senator Yuengling im Jahr 1829 die Brauerei D. G. Yuengling & Son – heute die älteste durchgehend betriebene Brauerei in den USA.

Im Jahr 1873 rief Adolph Coors die Coors Brewing Company in Boulder ins Leben. Die Familie Coors war über Generationen hinweg politisch aktiv – Sohn Joe Coors etwa war Berater von Präsident Ronald Reagan.

Auch die Namen Adolphus Busch und Eberhard Anheuser sind untrennbar mit der amerikanischen Braugeschichte verbunden. Sie gründeten Anheuser-Busch, heute Teil von AB InBev, dem weltweit größten Brauereikonzern. Ihr politischer Einfluss war besonders während der Prohibitionszeit spürbar – insbesondere im Hinblick auf Alkoholgesetze und Handelsregulierungen.

Jimmy Carter, ein bekennender Bierliebhaber, liberalisierte 1978 die Alkoholgesetze: Heimbrauen wurde wieder erlaubt. Er ist Ehrenmitglied der American Homebrewers Association.

Unter Barack Obama wurde im Weißen Haus sogar eine kleine Hausbrauerei eingerichtet. White House Ale und White House Honey Brown Ale erfreuten sich großer Beliebtheit – Obama ließ die Rezepte öffentlich machen. Der Honig für das Honey Brown stammte aus dem Bienengarten von Michelle Obama.


Samuel Adams' Grab auf dem Granary Burying Ground in Boston

Donald Trump hingegen konnte dem Bier offenbar wenig abgewinnen. Vielleicht hätte ihm ein schön gehopftes IPA gutgetan?

Denn Bierbrauer gelten bekanntlich als liebenswerte, intelligente und ausgeglichene Menschen. Vielleicht fehlt dem Weißen Haus heute genau das – ein wenig mehr Bier?

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