Bier-Wissen

Brauerei Pilgrim: Gut Bier will Reife haben

Brauerei Pilgrim: Gut Bier will Reife haben

14. Nov 2025Shopify Dev

Martin Wartmann macht langlebige Grand-Cru-Biere, die auch Wein-Alternative sind. Wie hoch ist die Nachfrage? Erfinder des «Ittinger Klosterbräus». Martin Wartmann ist mit allen Wassern, oder besser gesagt, mit allen Bieren, gewaschen. Der 78-Jährige hat das Brauereihandwerk vor 60 Jahren in Frauenfeld erlernt, arbeitete zeitweise für den Heineken-Konzern. Er war der «Erfinder» des inzwischen legendären Original Ittinger Klosterbräus, das Schweizerinnen und Schweizern den malzigen Amber-Stil näherbrachte. Seit 2015 braut der Senior-Brauer mit einem siebenköpfigen Team im Kloster Fischingen TG die Hopfensäfte von «Pilgrim». Teilweise mit zweistelligem Alkoholgehalt, teilweise mit Fasslagerung. Und Wartmann ist davon überzeugt, dass solche Biere vermehrt auch in der gehobenen Gastronomie ausgeschenkt werden sollten. «Triple Ambrée» anstelle eines leichten Pinots. Seine Geheimwaffe: das «Bière d`Abbaye Triple Blonde» mit rund zehn Prozent Alkohol: «Eine perfekte Alternative zum Cüpli oder zu Weisswein», findet Wartmann. Es passe zu weissem Fleisch oder zu Fisch. «Damit kann man sogar Risotto ablöschen oder ein Fondue zubereiten!» Ein weiteres Bier, das in 3,5-Dezi-, 7-Dezi- und in Magnumflaschen mit Champagnerkorken abgefüllt wird, ist das «Triple Ambrée»: Es passt zum Hackbraten mit Biersauce und Kartoffeln, so wie er an diesem Mittag im Restaurant des Klosters aufgetischt wird. «Hervorragend anstelle eines leichten Pinot Noirs», so der Brauer. Spannend ist auch ein ganz dunkles Bier: das «Chili-Stout», das aromatisch leicht an Kaffee erinnert, eine merkliche Schärfe mit sich bringt und das man sich gut zu asiatischen Spezialitäten vorstellen kann. Es hat mehrere Monate in einem Whiskyfass gereift, in dem zuletzt eine Hot Sauce war. Wo liegen denn die rund 70 Fässer von «Pilgrim»?  Passt bestens zum Kloster-Bier: Hausgemachter Hackbraten mit Kartoffeln. Gebraut werden die Pilgrim-Biere im idyllischen Benediktinerkloster Fischingen. 17,2 Prozent! Das stärkste Bier der Schweiz. Ein paar steinige Treppenstufen geht es vom Klosterhof hinunter in den Fasskeller, in dem früher die Weine der Benediktinermönche ruhten. Hier wacht nicht nur der vermeintliche «Schutzheilige» der Brauer, Gambrinus, im Gewände, hier liegen auch die eindrücklichen Fässer, in denen die sogenannten Grand-Cru-Biere schlummern. Es handelt sich hierbei um nummerierte Limited Editions: Da kommt beispielsweise ein «Triple Blonde» mit Waldkräutern ins Tequilafass. Oder die Biere reifen im Cognacfass und tragen Jahrgänge, was beliebt ist bei Männern, die gerade Vater geworden sind und eine langlebige Spezialität auf die Seite legen möchten. Die Haltbarkeit sei fast unbegrenzt: «Auf der Etikette der Grand Crus mit Jahrgang vermerken wir, dass sie bis 2099 geniessbar sind.» Unvergessen: das 2019er mit 17,2 Alkohol, das gemäss Martin Wartmann noch immer das stärkste Bier ist, das in der Schweiz je gebraut worden ist. Ein Sammlerstück! «Wir gehen inzwischen nicht mehr über die 15 Prozent hinaus – weil wir für ein Bier keine Schnapssteuer bezahlen wollen.» Gambrinus, «Schutzheiliger» der Bierbrauer, wacht in Fischingen über die Fässer. Dank des Champagner-Verschlusses lässt sich der Biergenuss zelebrieren. Hat auch das legendäre Ittinger Klosterbräus «erfunden»: Martin Wartmann, hier in Fischingen. Käse, Pralinés, Fondue – alles mit Bier. Wenn ihm ein besonderes Fass angeboten wird – zum Beispiel eines, das zuvor mit Walnuss-Sirup gefüllt war –, kann Wartmann fast nicht nein sagen. Kauft es, füllt es mit Bier. Denn er ist ein Mann der vielen Projekte: Speziell ist sein Bierkäse, für den in der Landkäserei Neuwies (Lütisburg SB) das Imperial Russian Stout noch vor dem Lab der Milch zugegeben wird. Oder die Pralinés, die zusammen mit der Konditorei Voland in Bauma ZH realisiert wurden. Da erstaunt es eigentlich kaum noch, dass bei «Pilgrim» im Winter auch ein Bier-Fondue im Sortiment ist.  Austausch muss sein: Martin Wartmann (m.) im Gespräch mit zwei Mitarbeitern in der Brauerei. Probieren macht Freude: Martin Wartmann entnimmt einem Portwein-Fass eine Bierprobe. Beim Pilgrim-Käse ist geschmacklich eine ganz feine Bier-Note auszumachen. Beliebt bei Velofahrern und anderen Klosterbesuchern: Der Brauerei-Shop. Den Segen vom Gastropapst. Was Martin Wartmann aber einfach nicht richtig gelingen will: Sein Bier in der gehobenen Gastronomie unterzubringen. Und er kann auch nicht recht erklären, weshalb: «An der Kohlensäure dürfte es nicht liegen, denn sie ist nicht allzu ausgeprägt und gut eingebaut.» Mit einem Mit einem Schmunzeln erinnert sich der Bierbrauer an ein Gespräch, das er vor über 30 Jahren mit dem legendären GaultMillau-Herausgeber Silvio Rizzi geführt hat. Dieser habe damals zugegeben, dass es einem Punkterestaurant wirklich nicht anstehe, bloss ein hundskommunes «Lager» einer Grossbrauerei auf der Karte zu haben. Für Rizzi gab es nämlich durchaus Speisen, bei denen sich Hopfensaft als Getränkebegleitung anbietet. Dies seien etwa Salate und andere Gerichte mit hohem Essiganteil, die sich kaum mit Wein vertragen. Dies seien aber auch bittere und scharfe Gerichte. «Das Problem war also vor dreissig Jahren schon erkannt.»  Keine Zeit, alt zu werden. Wie hält es Wartmann selber mit Bier? Nach mehr als einem halben Jahrhundert in der Branche? «Ich trinke am Samstag jeweils das letzte Bier der Woche, am Dienstag dann das erste», gibt er Auskunft. Er und seine Frau hätten zu Hause nie Alkohol getrunken, auch um den drei (inzwischen erwachsenen) Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Ist die allwöchentliche Bierpause vielleicht sein Geheimnis, warum er noch so fit und agil ist? Er sagt: «Dank meiner Tätigkeit bei Pilgrim hatte ich bisher gar keine Zeit, um alt zu werden. Meine Gesundheit nehme ich als Teil meiner Gage hier.» Sprich: Gemütlichkeit herrscht bei ihm noch lange nicht. Darauf ein Prosit!  >> www.pilgrim.ch

Brauerei Pilgrim: Gut Bier will Reife haben

14. Nov 2025Shopify Dev

Martin Wartmann macht langlebige Grand-Cru-Biere, die auch Wein-Alternative sind. Wie hoch ist die Nachfrage? Erfinder des «Ittinger Klosterbräus». Martin Wartmann ist mit allen Wassern, oder besser...

Tonka-Bohne im Winterbier

Tonka-Bohne im Winterbier

30. Oct 2025Martin Wartmann

Apéro: Farmhouse Pumpkin Ale oder Waldbier mit Gemüsedips Die Tonkabohne ist der Samen der Frucht des Tonkabohnenbaums (Dipteryx odorata), einem bis zu 30 Meter hohen Baum, der in den tropischen Gebieten Zentralamerikas und des nördlichen Südamerikas (z. B. Venezuela, Guayana, Amazonasgebiet) beheimatet ist. Der blumig-süsse Geschmack der Tonkabohne ist sehr komplex. Das Aroma erinnert am ehesten an eine Mischung aus Vanille, Marzipan, Karamell und Rum Die Tonkabohne wird ähnlich sparsam dosiert wie Muskatnuss. Man reibt die Bohnenmit einer Muskatreibe in Flüssigkeiten oder kocht sie mit und nimmt sie wieder raus Eingesetzt wird sie für Desserts und insbesondere für Panna Cotta, Crème Brûlée, Milchreis, Glace, Schokolade, Kuchen, Kekse und süßes Gebäck – und im PILGRIM-Winterbier. Tonkabohnen enthalten den natürlichen Aroma- und Duftstoff Cumarin, der in hohen Dosen gesundheitsschädlich sein kann. Man sagt ihm auch nach, er fördere die Libido. Die Verwendung in der EU ist nur erlaubt, wenn bestimmte Höchstwerte in den Speisen nicht überschritten werden. Bei normalem Gebrauch ist das unbedenklich. Die Tonkabohne ist ein teures Gewürz. Der Preis variiert nach Qualität, Anbieter und Menge zwischen CHF 150.00 und CHF 300.00 pro Kilo - oder noch mehr. PILGRIM ist die einzige Brauerei, die dieses exklusive Gewürz im Bier einsetzt. Das Winter-Bier ist sehr beliebt. Viele Fans warten sehnsüchtig darauf, bis es anfangs November wieder ins Angebot kommt.

Tonka-Bohne im Winterbier

30. Oct 2025Martin Wartmann

Apéro: Farmhouse Pumpkin Ale oder Waldbier mit Gemüsedips Die Tonkabohne ist der Samen der Frucht des Tonkabohnenbaums (Dipteryx odorata), einem bis zu 30 Meter hohen...

Das PILGRIM Triples 4-Gang-Bier & Dine

Das PILGRIM Triples 4-Gang-Bier & Dine

23. Oct 2025Martin Wartmann

Apéro: Farmhouse Pumpkin Ale oder Waldbier mit Gemüsedips Gang: Vorspeise – Leichter Fisch oder GemüseBierbegleitung: PILGRIM Abteibier Triple BlancheDas Bier: Tiefes Gold, fruchtig, Orangennote, mild. Passt zu Fisch, weissem FleischSpeisenvorschlag: Gebratenes Zanderfilet auf Fenchel-Orangen-Salat.Die feine Zitrus- und Orangennote des Blanche harmoniert perfekt mit dem Fenchel und der Orange im Salat und dem leichten Fisch. Die Milde des Bieres überdeckt den Fisch nicht. Gang: Zwischengang – Cremige Suppe oder leichte HauptspeiseBierbegleitung: PILGRIM Abteibier Triple BlondeDas Bier: Dunkles Gold, aromatisch, feine Citrusnote, wenig gehopft, feine Süsse.Alternative zu leichtem WeissweinSpeisenvorschlag: Kürbis- oder Lauch-Risotto, ev. mit Lachsstreifen.Die aromatische Komplexität und Citrusnote des Blonde bildet einen schönen Kontrast zur Cremigkeit des Risottos und der Süsse des Kürbis. Blond ist kräftiger als Blanche und kann daher den volleren Geschmack tragen. (Risotto mit 50% Bouillon und 50% Triple Blond zubereiten) Gang: Hauptgang – Kräftiges FleischgerichtBierbegleitung: PILGRIM Abteibier Triple AmbréeDas Bier: Bernsteinfarben, malzbetont, Dörrobstnote, mild. Alternative zu leichtem Rotwein, passt gut zu rotem Fleisch.Speisenvorschlag: Geschmorte Rindsplätzli, Rindsvoressen oder rosa gebratener Kalbsrücken mit Kartoffelgratin und karamellisierter ChicoréeDie malzbetonte Süss und leichte Dörrobstnote des Ambrée passen hervorragend zu dunklem, kräftigem Fleisch. Es bietet eine wunderbare Balance zur Würze des Fleisches und den leicht bitteren Noten des Chicorées. Gang: Dessert – Schokoladig und intensivBierbegleitung: PILGRIM Abteibier Triple NoireDas Bier: Schwarz, Röst-, Karamell- und Kakao-Noten, milde Bittere.Dessert-Vorschlag: Lauwarmer Schokoladenkuchen mit Dörrpflaumen-Parfait oder Vanille-Eis.Die intensiven Röst- und Kakao-Noten des Triple Noire sind wie gemacht für Schokoladen-Desserts. Das Bier ergänzt die Schokolade und die Fruchtigkeit der Dörrpflaume. Die milde Bittere und leichte Säure sorgt für einen Ausgleich zur Süsse des Desserts. Die vier passenden Abteibiere PILGRIM Triples findest Du hier:Die berühmten Vier 75cl – PILGRIM

Das PILGRIM Triples 4-Gang-Bier & Dine

23. Oct 2025Martin Wartmann

Apéro: Farmhouse Pumpkin Ale oder Waldbier mit Gemüsedips Gang: Vorspeise – Leichter Fisch oder GemüseBierbegleitung: PILGRIM Abteibier Triple BlancheDas Bier: Tiefes Gold, fruchtig, Orangennote, mild....

SAISONBIERFEST

SAISONBIERFEST

10. Sep 2025Martin Wartmann

Samstag, 13. September 2025, von 11.00 bis 16.00 Uhr Wir machen es wieder – das Herbstbierfest! Komm vorbei und erlebe die Welt von PILGRIM: im Fischinger Klosterhof Gratis 20 PILGRIM Biere verkosten Das Pumpkin Ale 2025 probieren Die neuen Limited Editions entdecken Grand Crus GOLDFISCH und BLACKFISCH probieren Raclette von NATÜRLI geniessen Blick in den 300 Jahre alten Barrique-Keller werfen Von 20% Rabatt im Brauerei-Laden profitieren Beim Wettbewerb wertvollen Preis gewinnen An der Klosterführung teilnehmen (12.30 Uhr) Nette Leute kennenlernen und mit den Brauern sprechen Erfahren wie es mit der Klosterbrauerei weitergeht Blick in die Klosterkirche werfen die hl Idda besuchen Eintritt CHF 10.00 plus Deine Mailadresse.Dafür bekommst Du Dein Glas und drei Jetons für 3 x Biergenuss.Save the Date – das PILGRIM-Team freut sich auf Dich!

SAISONBIERFEST

10. Sep 2025Martin Wartmann

Samstag, 13. September 2025, von 11.00 bis 16.00 Uhr Wir machen es wieder – das Herbstbierfest! Komm vorbei und erlebe die Welt von PILGRIM: im...

Gourmet-Tipps

Gourmet-Tipps

11. Jul 2025Martin Wartmann

Entdecke die vielfältige Welt der Pilgrim-Biere! Jedes dieser besonderen Biere bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis, das sich wunderbar mit den richtigen Speisen kombinieren lässt. Finde deine persönliche Lieblingsharmonie. Pilgrim Biere d'Abbaye Triple Blonde und Blanche (10 % Alc) Ein helles, spritziges Bier mit komplexer Fruchtigkeit und würzigen Noten. Trocken und doch elegant – ideal für leichte Genussmomente. Leichte Fleischgerichte: Gebratenes Hähnchen oder Truthahn Fisch & Meeresfrüchte: Gedämpfter Fisch, Garnelen oder Muscheln Cremige Pasta: Helle, nicht zu schwere Saucen Milder Käse: Ziegenkäse oder junger Gouda Fruchtige Desserts: Zitronentarte oder Apfelkuchen Pilgrim Biere d'Abbaye Triple Ambrée (10 % Alc) Etwas dunkler und tiefer im Geschmack – dieser Triple verführt mit karamelligen und malzigen Noten, oft begleitet von einem Hauch Trockenfrüchte und Gewürzen. Schweinebraten Gegrilltes Fleisch: Steaks oder kräftige Würste vom Grill Wildgerichte: Hase oder Wildschwein Reife Käsesorten: Gereifter Cheddar oder ein kräftiger Bergkäse Schokoladendesserts: Schokoladenkuchen oder Brownies Pilgrim Biere d'Abbaye Triple Noir (10 % Alc) Dieses dunkle, reichhaltige und komplexe Bier besticht durch Aromen von dunklen Früchten, Karamell, Schokolade und manchmal Kaffee. Geschmortes Rindfleisch Wildgerichte mit dunklen Saucen Geräuchertes Fleisch Blauschimmelkäse Reiche Schokoladendesserts Pilgrim Holzfassgereiftes Imperial Russian Stout (14 % Alc) Ein sehr dunkles, kräftiges und intensives Bier mit ausgeprägten Röstaromen von Kaffee und Schokolade. Gegrilltes rotes Fleisch: Steaks, Lammkeule oder Rippchen Wildgerichte mit reichhaltigen Saucen Geschmorte Gerichte: Rind oder Ochsenschwanz Reife, kräftige Käsesorten: Gouda, Emmentaler, Blauschimmel Schokoladendesserts: Lava-Kuchen, Mousse, Tiramisu Kaffee-Desserts: Alles mit Kaffeeanteil Pilgrim Holzfassgereiftes Belgian Blonde (14 % Alc) Die Fassreifung verleiht diesem bereits komplexen Bier zusätzliche Tiefe mit Noten von Vanille, Karamell, Röstaromen und oft Nuancen des Fassinhalts wie Whiskey oder Rum. Genusstipps: Wähle Gerichte mit ähnlicher Intensität und Aromenkomplexität. Achte darauf, dass sich Bier und Speisen ergänzen und nicht überlagern. Kräftige Käsesorten: Reifer Gouda, Parmesan, Cheddar, milder Blauschimmel Fleisch & Wild: Boeuf Bourguignon, Schweinebauch, Wildschweinbraten Geflügel & Fisch: Entenbrust mit Fruchtsauce, gegrillter Lachs Desserts: Karamell-Desserts: Crème brûlée, Pecan Pie Schokolade: Milchschokoladen-Lava-Kuchen, Mousse Fruchtig: Apfelkuchen mit Zimt, Birne Helene Nussig: Walnusskuchen, Mandeltorte Ich hoffe, diese Vorschläge inspirieren dich dazu, die perfekten Bier- und Speisenkombinationen zu entdecken! Welches Bier wirst du als Nächstes probieren?

Gourmet-Tipps

11. Jul 2025Martin Wartmann

Entdecke die vielfältige Welt der Pilgrim-Biere! Jedes dieser besonderen Biere bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis, das sich wunderbar mit den richtigen Speisen kombinieren lässt. Finde deine...

Bitterstoffe im Bier: Warum die Bitterkeit wichtiger ist, als du denkst

Bitterstoffe im Bier: Warum die Bitterkeit wichtiger ist, als du denkst

03. Jul 2025Martin Wartmann

Ein Lob den Bitterstoffen An der Bitterkeit im Bier scheiden sich die Geister. Sie stammt bekanntlich aus der uralten Kulturpflanze Hopfen. Die einen mögen sie, viele lehnen bittere Biere jedoch ab. Das ist typisch für unsere heutige Zivilisation: Unsere verweichlichten Gaumen und Geschmacksknospen lieben Süßes und lehnen Bitteres ab. Früher hatte das eine klare Logik: Bitterstoffe warnten uns über Jahrtausende vor ungenießbaren oder giftigen Pflanzen. Doch da wir in der Ernährung längst das Steinzeitalter verlassen haben, ist es an der Zeit, sich mit den positiven Eigenschaften des bitteren Geschmacks auseinanderzusetzen. Die Forschung kennt schon lange viele hervorragende gesundheitliche und ernährungsphysiologische Vorteile von Bitterstoffen. Bitterstoffe – unterschätzt und wichtig In unserer Ernährung dominieren süße, fettige und salzige Aromen. Doch Bitterstoffe spielen eine wichtige Nebenrolle, die oft nicht bewusst wahrgenommen wird – ohne sie aber würde der Gesamteindruck einer Speise verloren gehen. Man findet sie unter anderem in Gemüse, Salaten, Kräutern, Käse oder gewissen Speiseölen. In Getränken sind sie typisch für Bier, Kaffee, Tee, Kräuterliköre oder Tonic Water. Bitterkeit lernen Der Trend der letzten Jahre geht leider in Richtung Reduktion von Bitterstoffen. Grund dafür ist die hohe Empfindlichkeit des Menschen gegenüber Bitterem. Dabei gibt es große Unterschiede – sowohl in den individuellen Geschmacksrezeptoren als auch in der Wahrnehmung verschiedener Bitterstoffe. Die Schwellenwerte sind oft 100- bis 1000-mal niedriger als bei Zucker oder Säure. Wir reagieren also wesentlich schneller auf Bitteres als auf Süßes. Die Fachwelt unterscheidet zwischen Super-Tastern (sehr empfindlich), Tastern (durchschnittlich empfindlich) und Non-Tastern (kaum empfindlich). Letztere sind „bitterblind“. Das gibt es tatsächlich – genauso wie es Menschen gibt, die immun gegen Schärfe in Speisen sind. Bitterstoffe und Gesundheit Die Wissenschaft bringt die individuelle Bitter-Empfindlichkeit mit einer Reihe von gesundheitlichen Aspekten in Verbindung: etwa mit der Neigung zu Übergewicht, chronischen Entzündungen, Alzheimer oder anderen Erkrankungen, bei denen Bitterstoffe eher schützend wirken könnten. All das sind gute Gründe, die eigene Bitterempfindlichkeit bewusster wahrzunehmen und zu trainieren. Bier eignet sich dafür hervorragend, denn es enthält – dank Hopfen – eine Vielzahl verschiedener Bitterstoffe. Bitterkeit im Bier – Herkunft und Wirkung In herkömmlichen hellen Bieren stammt die Bitterkeit vor allem aus der Alphasäure des Hopfens, die beim Kochen der Würze in Lösung geht. Bei der Kalthopfung (Dry Hopping), bei der Hopfenpellets im Reifetank hinzugefügt werden, gelangen zusätzlich Aromastoffe und weitere Bitterstoffe ins Bier – was den Geschmack noch vielschichtiger macht. Während Aromen schwer messbar sind, lässt sich Bitterkeit relativ gut quantifizieren: Ein Lagerbier enthält etwa 10–20 mg Iso-Alpha-Säure Ein Pils oder Bitter Ale etwa 20–30 mg Ein kalt gehopftes IPA locker 30–60 mg Die für die Bitterkeit verantwortlichen Stoffe, die sogenannten Humulone, werden beim Brauprozess durch Isomerisierung (Kochen) in Iso-Alpha-Säuren umgewandelt. Hopfenaroma ≠ Bitterkeit Die Bitterkeit hat nur einen begrenzten Zusammenhang mit dem Hopfenaroma, also dem eigentlichen Geschmack. Dieser stammt aus ätherischen Ölen des Hopfens – flüchtigen Stoffen, die äußerst empfindlich gegenüber Hitze und Alterung sind. Deshalb wird Hopfen zu Pellets gepresst und luftdicht verpackt. Es gibt heute eine große Bandbreite an Hopfensorten – viele mit intensiven Zitrus-, Kräuter- oder tropischen Fruchtaromen. Durch gezielte Auswahl und Brautechniken wie späte Hopfengabe oder Kalthopfung kann das Aroma bestmöglich erhalten werden. Bitterkeit genießen lernen Es lohnt sich, sich auf die Bitterkeit einzulassen – denn sie bildet den spannenden Gegenspieler zur Süße. Sie verleiht dem Bier eine knackige Frische, regt den Gaumen an, sorgt für einen sauberen Abgang und verbessert das Mundgefühl. In Kombination mit Speisen wirkt sie aromaverstärkend und unterstützt die Verdauung, insbesondere bei schweren Gerichten. Die Wahrnehmung ist zwar subjektiv, aber trainierbar. Wer einmal die Vorzüge der Hopfenbitterkeit in einem guten IPA erlebt hat, wird diesen Stil nicht mehr missen wollen – vor allem nicht an heißen Tagen. Fazit Bitterkeit ist weit mehr als ein unangenehmer Geschmack.Sie ist ein komplexes Element, das die Balance, das Aroma, das Mundgefühl und die Identität eines Bieres maßgeblich prägt – und so entscheidend zum Genusserlebnis beiträgt.

Bitterstoffe im Bier: Warum die Bitterkeit wichtiger ist, als du denkst

03. Jul 2025Martin Wartmann

Ein Lob den Bitterstoffen An der Bitterkeit im Bier scheiden sich die Geister. Sie stammt bekanntlich aus der uralten Kulturpflanze Hopfen. Die einen mögen sie,...

Brauer prägten die amerikanische Politik

Brauer prägten die amerikanische Politik

22. May 2025Martin Wartmann

Die enge Beziehung zwischen Bierbrauerei und US-Politik Die Beziehung zwischen der Bierbrauerei und der amerikanischen Politik ist historisch tief verwurzelt – insbesondere durch die Rolle deutscher Einwanderer, die im 19. Jahrhundert die amerikanische Brauindustrie maßgeblich prägten. Viele von ihnen wurden zu einflussreichen Unternehmern und Politikern. Bereits Samuel Adams (1722–1803), einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, war Brauer. Auch George Washington, der erste Präsident der USA, und Thomas Jefferson, der dritte Präsident, waren begeisterte Bierbrauer. Zahlreiche Senatoren pflegten enge Beziehungen zu den Brauereien ihrer Zeit. So gründete etwa Senator Yuengling im Jahr 1829 die Brauerei D. G. Yuengling & Son – heute die älteste durchgehend betriebene Brauerei in den USA. Im Jahr 1873 rief Adolph Coors die Coors Brewing Company in Boulder ins Leben. Die Familie Coors war über Generationen hinweg politisch aktiv – Sohn Joe Coors etwa war Berater von Präsident Ronald Reagan. Auch die Namen Adolphus Busch und Eberhard Anheuser sind untrennbar mit der amerikanischen Braugeschichte verbunden. Sie gründeten Anheuser-Busch, heute Teil von AB InBev, dem weltweit größten Brauereikonzern. Ihr politischer Einfluss war besonders während der Prohibitionszeit spürbar – insbesondere im Hinblick auf Alkoholgesetze und Handelsregulierungen. Jimmy Carter, ein bekennender Bierliebhaber, liberalisierte 1978 die Alkoholgesetze: Heimbrauen wurde wieder erlaubt. Er ist Ehrenmitglied der American Homebrewers Association. Unter Barack Obama wurde im Weißen Haus sogar eine kleine Hausbrauerei eingerichtet. White House Ale und White House Honey Brown Ale erfreuten sich großer Beliebtheit – Obama ließ die Rezepte öffentlich machen. Der Honig für das Honey Brown stammte aus dem Bienengarten von Michelle Obama. Samuel Adams' Grab auf dem Granary Burying Ground in Boston Donald Trump hingegen konnte dem Bier offenbar wenig abgewinnen. Vielleicht hätte ihm ein schön gehopftes IPA gutgetan? Denn Bierbrauer gelten bekanntlich als liebenswerte, intelligente und ausgeglichene Menschen. Vielleicht fehlt dem Weißen Haus heute genau das – ein wenig mehr Bier?

Brauer prägten die amerikanische Politik

22. May 2025Martin Wartmann

Die enge Beziehung zwischen Bierbrauerei und US-Politik Die Beziehung zwischen der Bierbrauerei und der amerikanischen Politik ist historisch tief verwurzelt – insbesondere durch die Rolle...

Zukunft

Zukunft

15. Apr 2025Martin Wartmann

Tradition trifft Innovation: Brauerei Kloster Fischingen sucht Partner für die Zukunft Die 2014 gegründete Brauerei Kloster Fischingen AG vereint auf dem Gelände des aktiven Benediktinerklosters im Thurgau jahrhundertealte Tradition mit modernem Brauhandwerk. Inspiriert von der US-Craftbierszene entwickelt der Gründer Martin Wartmann eine Marktlücke für hochwertige, komplexe Gourmetbiere. Der Standort am Pilgerweg bietet mit seiner wunderbaren Barockanlage, eigener Quelle, historischem Fass-Keller und Klostergastronomie einzigartige Vorteile mit einer starken Markenassoziation. Die Marke PILGRIM umfasst ein breites Sortiment an Spezialitätenbieren, darunter in Barriquefässern ausgereifte und in Champagnerflaschen abgefüllte Ultra-Strong-Biere mit bis zu 15 % Alkohol, u. a. lagerfähige Jahrgangsbiere mit Wertsteigerungspotential. Ergänzt wird das Angebot durch einfachere Abtei- und Craftbiere in Flaschen und Dosen für den gepflegten Alltagsbedarf. Diese Biere stehen teilweise auch in den Regalen der regionalen Grossverteiler. Der Vertrieb ist fokussiert auf Direktverkauf im Brauereiladen und E-Commerce an Endkonsumenten. Export ist dabei ein Thema. Man umgeht mit dem direkten Weg zum Konsumenten den Handel mit hohen Margen und hat einen direkten Draht zur steigenden Zahl von Fans. Trotz hoher Investitionen in Anlagen und Marke, COVID, extremen Energiekosten und der aktuellen Wirtschaftslage schaut die Brauerei optimistisch in die Zukunft. Sie ist antizyklisch auf Wachstumskurs. Marke und vielfach prämierte Produkte haben den Härtetest im Markt bestanden. Der mit einer Münchner Agentur neu aufgebaute Online-Shop und das Online-Marketing spielen dabei eine zentrale Rolle. Um zu überleben, Arbeitsplätze zu erhalten und weiter zum Erhalt des Klosters beizutragen, braucht die Brauerei einen Jahresumsatz von CHF 1,2 Millionen (2024: CHF 0,85 Mio.). Im schwierigen Wettbewerbsumfeld – von Billigbierherstellern über etablierte Schweizer Brauereien bis hin zu internationalen Gourmetbier-Anbietern – ist das Ziel ambitioniert. Doch durch die einzigartige Geschichte, die Lage und die hochwertigen Produkte hat PILGRIM eine starke Marktstellung. Die Nische ist kaum einzuholen oder zu kopieren. Die Markenreichweite wächst stetig – nachhaltiges Wachstum ist mit hoher Wahrscheinlichkeit gesichert. Aktuell sucht Gründer Martin Wartmann nach kompetenten Partnern, die ihn im operativen Geschäft unterstützen, idealerweise auch die Nachfolge antreten und die vorhandenen Wachstumschancen nutzen möchten. In Hardware, Brauerei und Marke wurden rund CHF 3 Mio. investiert. Nach der Aufbauphase und den COVID-Wirren steht nun die Konsolidierung und Sicherung des Kapitals im Fokus – durch langfristig profitablen Erfolg. Wartmann, aktuell Alleinaktionär, ist offen für Beteiligungsmodelle, auch unter Abgabe der Aktienmehrheit. Mehr Infos: www.pilgrim.ch  |  wartmann@actienbrauerei.ch

Zukunft

15. Apr 2025Martin Wartmann

Tradition trifft Innovation: Brauerei Kloster Fischingen sucht Partner für die Zukunft Die 2014 gegründete Brauerei Kloster Fischingen AG vereint auf dem Gelände des aktiven Benediktinerklosters...

Pilgrim Goldfisch

Pilgrim Goldfisch

08. Apr 2025Martin Wartmann

DIPLOM 2025  BESTES SCHWEIZERISCHES BIER DES WETTBEWERBS Pilgrim Goldfisch

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08. Apr 2025Martin Wartmann

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